Interview mit einem Absolventen des 1BKST Herrn Alexander Rombach.
In welcher Einrichtung haben Sie das Praktikum abgeleistet?
Im ersten Schulhalbjahr durfte ich mein Praktikum im Kinderhaus St. Marien in Waldshut ableisten. Für das zweite Schulhalbjahr wechselte ich meine Praktikumsstelle und war fortan im DRK Schülerhort in Tiengen tätig. Sie sind mittlerweile Sozialarbeiter bei der Stadt Waldshut-Tiengen und Leiter des städtischen Jugendzentrums Tiengen. Inwiefern hat das 1BKST Ihnen auf Ihrem beruflichen Lebensweg Orientierung gegeben und zu Ihrem beruflichen Erfolg beigetragen? Ehrlicherweise wollte ich ursprünglich Architekt werden. Da ich am Technischen Gymnasium aber schon von Beginn an unzufrieden war, musste für das kommende Schuljahr eine Alternative her. In meinen frühen Jugendjahren war Schule, wie bei den meisten Jugendlichen, nicht meine erste Priorität. Um so glücklicher war ich dann, als ich auf den Bildungsweg des 1BKSTs gestoßen bin, welcher einen Praxisanteil beinhaltete. Zu Beginn des Schuljahrs war ich mir dann immer noch unsicher, ob ich letztendlich im sozialen Berufszweig bleiben möchte. Der Praxisanteil und gerade auch der Besuch zweier unterschiedlicher Einrichtungen hat es mir ermöglicht, Teile der sozialpädagogischen Arbeit zu erleben und die Arbeit mit unterschiedlichen Altersgruppen kennenzulernen.
Warum würden Sie Schulabgängern mit mittlerem Bildungsabschluss den Besuch des 1BKST an den Hauswirtschaftlichen Schulen Bad Säckingen empfehlen?
900 Stunden Praktikum über ein Schuljahr verteilt sind gewiss etwas Anderes als ein ein- oder zweiwöchiges Berufspraktikum. Ganz gleich ob sich Schulabgänger:innen bereits sicher sind einen Werdegang im Sozialwesen anzustreben oder eher noch nicht. Der Praxisanteil ermöglicht es allen über einen längeren Zeitraum hinweg Erfahrungen zu sammeln. In der Arbeit mit Menschen aber auch allgemein in beruflichen Prozessen wie Arbeitsroutinen, die Zusammenarbeit im Team aber auch lediglich der Ablauf eines Arbeitstages. Zugleich bietet der schulische Teil dann auch die theoretische Aufarbeitung sozialpädagogischer und -pflegerischer Aspekte. Für mich persönlich war es auch immer hilfreich, mich mit meinen Mitschüler:innen über die Erlebnisse der letzten Praxistage auszutauschen. Nach dem 1BKST hat man nicht nur wertvolle Erfahrungen gesammelt, sondern es besteht die Möglichkeit, eine Ausbildung zu beginnen oder, wie in meinem Fall, innerhalb eines weiteren Schuljahres noch die Fachhochschulreife im einjährigen Berufskolleg zur Erlangung der Fachhochschulreife (1BKFH) an der Gewerbeschule Bad Säckingen zu erwerben.
Können Sie Ihren beruflichen Werdegang nach dem mittleren Bildungsabschluss für unsere Leser zusammenfassen?
Nach dem 1BKST und dem 1BKFH absolvierte ich noch die verkürzte Ausbildung zum staatlich anerkannten Erzieher an der Justus-von-Liebig Schule in Waldshut. Nach Abschluss der Ausbildung arbeitete ich als Erzieher im Kindergarten Breitestraße in Tiengen bei der Stadt Waldshut-Tiengen. Im Oktober 2019 begann ich dann neben meiner Beschäftigung im Kindergarten das Bachelorstudium „Sozialpädagogik & Management“ über die Fachhochschule des Mittelstands (FHM) an der Justus von-Liebig Schule Waldshut, welches ich im September 2021 dann erfolgreich abschloss. Während meiner Studienzeit wechselte ich im Mai 2020 vom Kindergarten in die Offene Kinder- und Jugendarbeit bei der Stadt Waldshut-Tiengen. Seither habe ich die Leitung für das Jugendzentrum in Tiengen und bin hauptverantwortlich für den Bereich der Kinder- und Jugendbeteiligung.